Besucher-Rekord beim Bürgerempfang

Über 700 Gäste kamen am vergangenen Freitagabend zum sechsten Meßstetter Bürgerempfang. Sie boten eine tolle Publikumskulisse beim gesellschaftlichen Jahreshighlight der Stadt und den würdigen Rahmen für einen bürgermeisterlichen Appell zu mehr demokratischem Respekt, für Frank Schrofts Blick auf den kommunalen Status quo, einen unterhaltsamen Sportler-Talk und die Auszeichnung verdienter Lokalpolitiker. 

Ganz hoch droben: Schultes blickt beim Bürgerempfang auf millionenschwere Investitionen und Zukunftsprojekte

 

Während sich unzählige Ehrengäste, Meßstetter Bürgerinnen und Bürger, aber auch viele Gäste benachbarter Kommunen auf einen informativen, spannenden und auch unterhaltsamen Abend der Extraklasse freuen durften, toben anderswo auf dieser Welt schlimme Kriege, spalten Konflikte die Gesellschaft und Millionen von Menschen rund um den Globus beneiden uns um unser demokratisches System, unsere Einflussmöglichkeiten und unsere Freiheit. Werte, die nicht selbstverständlich sind und deshalb nicht hoch genug angerechnet werden können. Bürgermeister Frank Schroft appellierte deshalb zu Beginn seiner Ansprache an eine respektvolle, wertschätzende und tolerante Streitkultur auf allen Ebenen. Hass dürfe dabei keinen Platz haben und so verurteilte der Schultes vehement die zunehmend verrohende politische Kultur, die Angriffe auf Politiker wie auf Franziska Giffey oder die Schändung des Grabes von Wolfgang Schäuble. „Gewalt hat in der sachlichen Auseinandersetzung keinen Platz. Dabei sind wir alle gefordert und müssen uns dieser gemeinsam und deutlich widersetzen“, fasste Schroft zusammen.

 

Sportzentrum auf der Zielgeraden

Wie gewohnt nutzte Frank Schroft das gesellschaftliche Jahreshighlight, um den Bürgerinnen und Bürgern aufzuzeigen, was man gemeinsam – Bevölkerung, Gemeinde- und Ortschaftsräte und Stadtverwaltung – in Meßstetten seit dem vergangenen Bürgerempfang erreicht hat, welche Projekte am Laufen und welche Herausforderungen in den nächsten Monaten oder gar Jahren zu bewältigen sind. 

 

Einmal mehr gehören dazu erhebliche Investitionen und Anstrengungen im Hoch- und Tiefbau. Passend zum Thema des Abends ging Schroft detailliert auf das Sportzentrum Geißbühl ein, wo für 2,3 Millionen Euro eine moderne Freiluft-Arena der Spitzenklasse entsteht. „Wir können hier sicher von einer generationenübergreifenden Investition in die Zukunft sprechen“, wertete der Schultes. Und nach den bekannten Verzögerungen freute sich Schroft umso mehr, an diesem Abend bekannt zu geben, dass die offizielle Inbetriebnahme auf den 20. Juni terminiert ist. „Unsere Bauexperten weisen allerdings darauf hin, dass für die abschließenden Bauarbeiten noch eine längere Trockenphase notwendig ist“, ergänzte der Bürgermeister. Man hoffe auf deutlich besseres Wetter die nächsten fünf Wochen, damit der Termin gehalten werden kann. Die Informationen ob, gebe es eine Woche vorher. 

 

Dass die Sanierung der Bundeswehrsporthalle auf dem Geißbühl zunächst hintenanstehen müsse, sei den immensen prognostizierten Kosten geschuldet. Schroft begründete dies auch angesichts bedeutender Großprojekte auf Landkreisebene wie dem Zentralklinikum, das er ausdrücklich befürworte. „Wir müssen uns auch in Zukunft stets von Augenmaß und Vernunft leiten lassen“, so seine Weitsicht hinsichtlich der Finanzen.

 

Meßstetten ist eine wohlhabende Gemeinde, ohne Schulden und mit gut gefülltem Sparstrumpf. Das merken auch die Bürgerinnen und Bürger, denn die Verwaltung und der Gemeinderat haben wieder viel Geld in die Hand genommen, um Wünsche zu erfüllen oder Ideen auf den Weg zu bringen: Außensportanlagen am Schulzentrum, Hossinger Dorfplatz, Schulhofsanierung in Heinstetten, Sanierung Buchstraße und Stützmauer in der Appentalstraße Oberdigisheim, Erschließung neuer Baugebiete, die Fertigstellung der Außenanlagen am 2021 neu erbauten Kindergarten in Tieringen, Architektenwettbewerb Wasserturm und und und.

 

Viele Städte und Gemeinden schauen neidisch auf Meßstetten und seine vielfältigen Möglichkeiten. Nicht verwunderlich, hatten doch Verwaltung und Gemeinderat für 2023 ein Investitionspaket von insgesamt 9,5 Millionen Euro geschnürt.

 

Win-Win-Situation

„So wie wir uns auf die Feuerwehr verlassen können, kann sich die Feuerwehr auf uns verlassen“ – mit dieser Einleitung listete der Bürgermeister die vielen Investitionen auf, damit die Floriansjünger in der Kernstadt und allen Stadtteilen ihre wichtige Aufgabe zum Wohle der Bevölkerung wahrnehmen können. Vom Notstromaggregat über neue Fahrzeuge bis hin zum komplett neuen Feuerwehrhaus, das gegenwärtig für Heinstetten in der Planung ist.

 

Kinder und Jugendliche stehen für Zukunft. Obgleich in den zurückliegenden Jahren in Meßstetten viele neue Kindergartenplätze geschaffen wurden, ist dennoch die Kapazitätsgrenze erreicht. Die Weichen sind aber gestellt: Die Kita Bueloch wird für geplante 2,2 Millionen Euro um 45 Plätze erweitert. In Heinstetten sollen 1,6 Millionen Euro in die Hand genommen werden, um den Kindergarten mit mindestens einer Gruppe zu erweitern. Hier werden zunächst noch Gespräche mit der katholischen Kirche geführt, in deren Trägerschaft der Kindergarten ist. Saniert werden sukzessive auch die Pausenhöfe der Schulen. Im Haushalt 2024 vorgesehen sind für die Schule im Bueloch und die Burgschule 1,25 Millionen Euro.

 

Ein hehres Ziel fordert langen Atem

Ein unstrittig markantes Datum ist für Meßstetten der 1. Februar 2024. An diesem Tag wurde der Zweckverband Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Zollernalb (IIGP), an dem Meßstetten 50 Prozent hält, Eigentümer des fast kompletten ehemaligen Bundeswehrgeländes. Frank Schroft machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung, dass die Firma MVV mit der geplanten Ansiedlung einer Bioabfallvergärungsanlage überraschend einen Rückzug machte, nichtsdestotrotz ist er gleichsam optimistisch, auf dem Geißbühl, wenn auch mit langem Atem, einen innovativen Wirtschaftsstandort zu erschaffen. „Wir führen seit geraumer Zeit Gespräche mit weiteren interessierten und auch interessanten Unternehmen und sind hierbei sehr zuversichtlich“, verkündete der Bürgermeister.

 

Geduld verlangte bislang auch das geplante Sozial- und Gesundheitszentrum in der Hossinger Straße den Meßstettern ab. Nach Überwindung vieler Hürden und reichlich vergangener Zeit rückt ein Spatenstich für das ehrgeizige Projekt nun wohl in greifbare Nähe. Denn das Bundes-Gesundheitsministerium von Karl Lauterbach hat endlich eingelenkt und grünes Licht gegeben für ein rechtlich fixiertes „Stambulant-Konzept“, das der Betreiber auch in Meßstetten etablieren möchte. Der entsprechende Gesetzentwurf soll noch im Sommer auf den Weg kommen und im Januar 2025 in Kraft treten.

Behördengänge adieu

Zunehmend digital ist unsere Zukunft. Das gilt auch für eine moderne Stadtverwaltung, die in den nächsten fünf Jahren fit gemacht werden soll für ein weitgehend papierloses Rathaus und dem Bürger alle Verwaltungsleistungen auf elektronischem Wege anbieten möchte. Frank Schroft freut sich, seine Meßstetterinnen und Meßstetter auf diesem Wege zu begleiten. (VB)