Meggelesweis

 

Schnalla

Schnalla geitas seit eeweg. Schau bein Kelta- ond Alemannagrääbr hoddma Giirtlschnalla ausgraaba.

Schnalla send a geniale Erfendeng: Zwoa lose Doale kaama zemmamacha dasse heebad, laisa, ond graad wiedr aso zemmamacha, uff a oafache Art midd da Händ.

S geit vill Arta von Schnalla heitzuadaag. Am Giirtl, an Reama, Kloadr, Schua, an Rucksäck, an Latzhosa, an Sichrheitsguurt em Auto ond em Fliagr, iibraal send Schnalla dann. Ond wa däät ma au aune Diirschnalla!. Au bei Hoosaträägr wasst ma, wa gmannt ischd, wemma Schnalla sait.

Älle send guat ond nitzlich, wenn se dwand.

Abr se kennad halt älle bloss oas; A deam Oart wo se send uff- ond zuamacha. 

Kaasei hot so a simple Eigaschaft mit dazua gfiart, dass ma da Begriff middr Zeit au dermaßa zweckentfremdat hot. 

Laut am schwäbischa Handweartrbuach schtoht Schnalla au fir gewisse Körprdoal, bei da Jägr hoasst s Geschlechtsglied vom weiblicha Wild, Schnalle, bsondrs vo Füchsin ond Wölfin, ond

dear, wo frianr vooma Weibsbild gsait hot, se sei a alte, domme, bleede… Schnalla, hot schätzwoll noo sealbr gwisst, waanr gmannt hot mid deam Ausdruck, uff jeeda Fall noiz guats. 

Ma kannt saaga, am Beischpiel „Schnalla“ kaa ma sea, wia ausama reachta, nitzlicha Begriff middr Zeit au eabbes weara kaa, wo dear abr au so gar id vrdeanad hot. 

Hosch gschnallad? 

 

Schließe, Klinke, Schnalle

Schnallen gibt es seit Urzeiten. Schon aus Kelten- und Alemannengräbern hat man Gürtelschnallen zutage gefördert. Schnallen sind eine geniale Erfindung: Zwei bewegliche Teile zusammenfügen, dass sie auf den Punkt halten, sich lösen lassen und dann wieder halten, einfach mit den Händen.

Heute gibt es viele Arten von Schnallen. An Gürteln, Riemen, Kleidern, Schuhen, Rucksäcken, Latzhosen, Sicherheitsgurten in Auto und Flugzeug, überall Schnallen. „Diirschnalla“ (Türklinken) sind unentbehrlich. Auch Hosenträgerclips erkennt man, wenn man dazu Schnallen sagt.

Alle sind gut und nützlich, wenn sie funktionieren. Aber sie können nur eines: An dem Ort, wo sie befestigt sind, schließen und lösen. 

Möglicherweise hat diese simple Funktion auch mit dazu verleitet, dass der Begriff „Schnalle“ im Laufe der Zeiten so dermaßen zweckentfremdet wurde. 

Laut schwäbischem Handwörterbuch steht „Schnalle“ u. a. für bestimmte Körperteile, 

bei den Jägern ist die Schnalle das Geschlechtsglied vom weiblichen Wild, Füchsin und Wölfin, und der, der früher eine Weibsperson als alte, blöde, dumme,,, „Schnalla“ betitelt hat, wusste vermutlich nur selber, was er damit gemeint hat, jedenfalls nichts Vorteilhaftes.

Festzustellen ist, am Beispiel von der „Schnalla“, wie aus einem nützlichen, achtbaren Begriff im Laufe der Zeit ein Gebrauch werden kann, was dieser aber auch so gar nicht verdient hat. 

Verstanden?

(GG)