Meggelesweis

 

aazga

Aazga ischd eabbes ausm dääglecha Leaba raus, shodd z dwand mid, dassma seine Gfiihlr rausloht, odr kaasei graad au s Geegadoal. 

Technisch gsea isch g aazgad, wemma mid Fleiß ausschnaufad, odr wemma s Ausschnaufa a weng vrhebt ond d Luft noo middama leichta Too nausloht. Hodd ma s Maul a weng offa, ischas so a weng a „Aaah“ vom Gauma hear. 

Em Hochdeitscha geitas „Seufzen, ächzen, stöhnen, japsen, keuchen, wimmern…“ 

Aazga ischd andrscht, kaasei schau a glei weng so wia dees ällas, abr no a gleis bissle. 

S aazga konnt aus oam raus, wemma eabbes Diffisiils deekt odr duat, wenn ma se vrleida moss, odr wemma eabbes voarhot odr duat, wooma jetz halt macha moss, ob ma will odr id, ond as doch au no reacht macha sodd. Odr, wemma Schmearza odr eabbes Schweers aushalta moss. S aazga nemmt oam weng da Druck vom Kessl.

S geit Dääg, do kannt ma da gaaza Daag aazga. 

No froogad ällas: „Wa hoschd au?“ 

Schlemm wudds, wemma noo no aazgad ond noiz mai naabrengt. No kant ma ab oam sealbr aazga. 

S aazga schteckt au aa. Z vill aazga ischd a Autugend. Ond a beschtemmta Plätz soddma schau gar id aazga. 

Wa deekscht, wenn d Bedienenga er Wiitschaft s Aazga aafanga dääte…

Abr s geit au a Aazgade, woos oam zmool leichtr wudd. Wemma eabbes naabroocht hot ond s sitzt ond basst ond fonktioniert. 

Odr s fällt oam a Schtoa vom Hearza. 

So a Aazgr ischt gsond ond zaubarad au da andara a Lächla es Gsiicht, ond ischd ama Jeedm äll Dääg amool z weischad...

„aazga“

„Aazga“ ist etwas Alltägliches. Es ereignet sich, wenn man seinen Gefühlen Luft verschafft, oder auch, wenn man sie absichtlich zurückhält.

Physiologisch gesehen ist „g aazgad“, wenn man akzentuiert ausatmet, oder das Ausatmen kurz unterbricht und die Luft dann mit einem leisen Ton ausströmen lässt. Bei leicht geöffnetem Mund ist es nicht zu lautes nasales Aaahhh ... 

Im Hochdeutschen gibt es seufzen, ächzen, stöhnen, japsen, keuchen, wimmern …

„Aazga“ ist anders, möglicherweise hat es schon ein wenig von dem allem, aber halt nur wenig.

„A Aazgr“ entfleucht einem, wenn man etwas Anstrengendes denkt oder macht, oder wenn man sich etwas vornimmt oder tut, was man halt jetzt einmal machen muss, ob man will oder nicht, und es zudem auch noch recht machen sollte. Oder, wenn man Schmerzen oder Belastendes aushalten muss. „Aazga“ reguliert ein wenig den Überdruck.

Es gibt Tage, da könnte man dauernd „aazga“.

Dann fragt jeder: „Was ist denn los mit dir?“

Schlimm wird es, wenn man nur noch „aazgad“ und nichts mehr hinkriegt. Dann könnte man über sich selber „aazga“. „Aazga“ ist auch ansteckend. Zuviel „aazga“ ist eine Untugend. Und an machen Orten sollte man gar nicht „aazga“.

Bendenke, was wäre, wenn Bedienungen in Wirtschaften anfingen mit „aazga“… (Grund dazu hätten sie bestimmt öfters.)

Aber es gibt auch eine Art zu „aazga“, die einen richtig erleichtert. Wenn man etwas hinbekommen hat und es hält und funktioniert. Oder es fällt einem anderweitig ein Stein vom Herzen. 

So ein „Aazgr“ ist gesund, er zaubert auch denen, die dabei sind, ein Lächeln ins Gesicht, und der ist Jedem alle Tage mindestens einmal zu wünschen ...

(GG)