Rückblick Ferienwanderungen 2022

Rund 1.300 Wanderer strömten zu den sieben geführten Touren
Ein gesondertes Programm für Kinder wurde durchgängig dargeboten

Insgesamt 1.058 Tage, so stellte Bürgermeister Frank Schroft fest, mussten die Besucherinnen und Besucher der Meßstetter Ferienwanderungen coronabedingt auf die beliebte Wanderserie verzichten. Entsprechend gut war die Stimmung, als er zusammen mit den Wanderführern Thomas Deufel und Heinrich Stopper am 27. Juli eine rund 200-köpfige Wandergruppe zur ersten Tour dieses Sommers in Heinstetten begrüßen durfte. Die nördlich von Heinstetten verlaufende Tour streifte das Gelände des Truppenübungsplatzes Heuberg, für dessen Entstehung die Ortschaft Heinstetten mehrere angrenzende Gewanne abtreten musste. Außerdem informierten die Wanderführer über die Geschichte der im Jahr 793 erstmals erwähnten Ortschaft Heinstetten sowie über die Wasserversorgung.

Die zweite Ferienwanderung startete an der Festhalle Hartheim. Bei hochsommerlichen Temperaturen machten sich wiederum 200 Wanderer auf den Weg zur ersten Station auf den Sandbühl. Dort zielt das Naturschutzprojekt „Artenreiche Heuwiesen“ auf den Erhalt der großen Artenvielfalt ab. Im weiteren Verlauf führte die Tour zu mehreren Feldkreuzen um den Ortsteil Hartheim. Wanderführer Robert Butz und Viktor Kapla wussten Interessantes zu den einzelnen Kreuzen sowie den Familien, von denen sie gepflegt werden, zu berichten. Auf dem Rückweg passierten die Wanderer die Dreifaltigkeitskapelle, welche einst von Hartheimer Bürgern aus Dankbarkeit erbaut wurde, nachdem ein Großbrand, der das Dorf bedrohte, doch noch gelöscht werden konnte.

Eine Woche später trafen sich die Ferienwanderer im Kernort Meßstetten. Die Wanderführer Manfred Fritz und Frank Weber machten sich zusammen mit rund 160 Personen auf den Weg zum Blumersberg, wo vor zwei Jahren das neue Sport- und Freizeitgelände der Stadt Meßstetten eröffnet wurde. Von dort ging die Tour weiter über den Sickersberg, der schöne Ausblicke bietet und bei geeigneter Witterung eine beeindruckende Alpenfernsicht auf die österreichischen, schweizerischen und Allgäuer Alpen ermöglicht. Eine vor Ort angebrachte Panoramatafel hilft bei der Bestimmung einzelner Berge. Der letzte Zwischenstopp wurde eingelegt beim Kulturdenkmal Brunnenstube, einer der höchstgelegenen gefassten Quellen der Schwäbischen Alb.

In Hossingen begrüßten die Wanderführer Rose Pfersich und Hans Mayer 190 wanderlustige Gäste. Bei etwas ungewisser Wetterlage steuerte die Wandergruppe zunächst auf der „Burteltalrunde“ zur früheren Hossinger Burg. Diese wurde vor einigen Jahren von der Hossinger Albvereinsgruppe rekonstruiert; heute informieren Hinweistafeln über die zerstörte Burganlage. Weiter ging die Wanderung zur ehemaligen Sprungschanze und Abfahrtsstrecke von Hossingen. Das Areal wurde in den 70er und 80er Jahren rege von der Skiabteilung des TSV Hossingen genutzt, im Jahr 1991 wurden sogar einige Rodelrennen ausgetragen. Zum Abschluss wandte sich die Tour wieder dem Ort und seinem Kirchturm mit den markanten grünen Dachziegeln zu.

Mit die größte Wanderschar in diesem Sommer konnte bei der Ferienwanderung in Tieringen begrüßt werden. 250 Gäste erkundeten zusammen mit Wanderführer Christoph Eppler zunächst den Waldlehrpfad. Dieser wurde vor 30 Jahren von Mitgliedern des Heimatvereins Kohlraisle erbaut und 2022 aufwändig mit interaktiven Stationen, Drehtafeln und einem Waldxylophon aufgewertet. Über den HochAlbPfad „Tieringer Hörnle“ gelangte die Wandergruppe auf das Gewann „Himmeln“ und konnte eine Fernsicht bis zu den Alpen genießen. Vorbei am „Hohlen Backofen“ wanderten die Teilnehmer über den Waldlehrpfad zurück Richtung Haus Kohlraisle. Am Ende des Pfades bot sich oberhalb der Haldenstraße nochmals ein herzlicher Blick über die Ortschaft Tieringen.

An der sechsten Wanderung in Oberdigisheim nahmen rund 200 Wanderer teil, die von den Wanderführern Walter Schäfer und Walter Mayer begrüßt wurden. Gemeinsam ging es von der Festhalle auf dem Rad- und Fußweg entlang der Bära bachaufwärts in Richtung Tieringen. Im dortigen Feuchtgebiet informierte Heinz-Dieter Wagner, Biberbeauftragter des Zollernalbkreises, die Wanderer über Europas größtes Nagetier, den Biber. Ein weiterer Halt wurde im Vohental bei einem privaten Anwesen eingelegt. An gleicher Stelle stand früher eine Mühle mit Säge. Vorbei am Wasserbehälter „Haselsteige“, der im Jahr 2019 neu in Betrieb genommen wurde, erreichte die Wandergruppe wieder den Startpunkt an der Bärahalle Oberdigisheim.

Die letzte der sieben Ferienwanderungen fand in Unterdigisheim statt. Nochmals rund 250 Wanderer machten sich ein letztes Mal auf den Weg. Beginnend mit einem Teilstück durch den Ortsteil Unterdigisheim zum Neubaugebiet Ringenstall, ging es bergauf in Richtung Wanderparkplatz Pflugbühl. Auf dem Heimberg angekommen, konnten die Wanderer einen tollen Ausblick über Unterdigisheim und das Bäratal genießen. Zusätzlich informierte Revierförster und Wanderführer Thomas Holl über das dortige Naturschutzgebiet mit dessen seltenen Pflanzenarten und Wacholderheiden. Die Lochbrunnenquelle war die letzte Station der Wanderung. Von dort ging es für die Teilnehmer zurück zum Ausgangspunkt.

Bei fast allen Wanderungen gab es zum Vesper auch beste musikalische Unterhaltung. Bei der Auftaktwanderung in Heinstetten spielte der MV Heinstetten, in Hartheim unterhielten die „Hartheimer Oldies“ (Seniorenkapelle des MV Hartheim) die Wandergesellschaft, im Kernort spielte das Heuberger Musikduo Arnold und Peter auf, in Hossingen die „Burtales Buaba“ sowie in Unterdigisheim der MV Unterdigisheim.

Wie schon seit einigen Jahren gab es bei den Ferienwanderungen auch in diesem Jahr wieder ein spezielles Angebot für Kinder. In Heinstetten und Oberdigisheim gingen die kleinen Ferienwanderer zusammen mit Revierförster Thomas Holl auf die Pirsch und lernten Interessantes über die heimischen Wälder und die darin lebenden Tiere. In Hartheim und Meßstetten zeichnete das Team vom Jugendbüro verantwortlich und bot unter dem Motto „Spiel, Spaß und Spannung“ ein tolles Kinderprogramm an. Bei der Ferienwanderung in Hossingen lud der Hossinger Albverein zum „tierischen Spaß im Regenbogenglück“ ein. In Tieringen nahm der Heimatverein Kohlraisle die anwesenden Kinder mit auf den neu gestalteten Waldlehrpfad mit spannenden Spielen. In Unterdigisheim erkundete Hannes Schurr vom Naturerlebniszentrum der Sparkasse Zollernalb mit den Kindern im Umweltmobil Donnerkeil das spannende Leben von Insekten.

Es ist mir ein großes Anliegen, all denen zu danken, die zum guten Gelingen der Meßstetter Ferienwanderungen 2022 beigetragen haben. Mein Dank gilt den Ortsgruppen Meßstetten, Hossingen und Oberdigisheim des Schwäbischen Albvereins, dem Heimatverein Kohlraisle aus Tieringen, den Wanderfreunden Unterdigisheim, dem Sportverein Heinstetten sowie dem Sportverein Hartheim. Besonders bedanke ich mich bei den Wanderführerinnen und Wanderführern Thomas Holl, Thomas Deufel, Heinrich Stopper, Robert Butz, Manfred Fritz, Frank Weber, Rose Pfersich, Hans Mayer, Christoph Eppler, Walter Schäfer und Walter Mayer, die wiederum sehr interessante und sehenswerte Strecken ausgewählt und die Wanderungen fachkundig geführt haben. Bedanken möchte ich mich ebenso bei den DRK-Bereitschaften Meßstetten, Obernheim-Oberdigisheim und Tieringen-Hausen für den Sanitätsdienst, bei den oben genannten Verantwortlichen des Kinderprogramms, den Musikanten, bei Werner Lissy und Rüdiger Wysotzki von der Presse und den Verantwortlichen der Stadtverwaltung und des Bauhofs.

Die Meßstetter Ferienwanderungen sind eine tolle Gemeinschaftsleistung vieler Beteiligter aus allen Stadtteilen und tragen stets zu einem guten Miteinander in unserer Gesamtstadt bei. Ich hoffe, dass dies auch in Zukunft so bleibt, und freue mich schon heute auf die Ferienwanderungen im Jahr 2023.

Frank Schroft

Bürgermeister

 

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