Vater und Sohn sorgen bei den Meßstettern für den richtigen Durchblick und gutes Hören

 

Brillen, Gläser, Hörgeräte – Hilfsmittel, die für viele Menschen im Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Welche, die sich hier besonders gut auskennen, das sind der Meßstetter Klaus Fischer und sein Sohn Marcel. Davon überzeugte sich auch Bürgermeister Frank Schroft im Rahmen seiner Firmenbesuche. 

Technik fasziniert: Das gilt bei Klaus Fischer seit Klein auf. Schon als Bub konnte sich der heute 48-Jährige stundenlang mit Uhren abgeben. Die kleinen Wunderwerke mit ihrem filigranen Innenleben aus vielen Rädchen, Schräubchen, Gewinden, Federn und Kronen hatten es ihm angetan. Während viele Berufswünsche von Jungs und Mädchen während der Jahre wie Seifenblasen zerplatzen, blieb Klaus Fischer seinem Kindheitstraum „Uhrmacher“ treu. Zumindest zeitweise.

Als Achtklässler absolvierte er ein Praktikum beim bekannten Meßstetter Uhrmachermeister Hermann Fritz. Später folgte eine Ausbildung zum Uhrmacher in der Vollzeitschule in Furtwangen. Vielleicht mal das Geschäft von Lehrmeister Fritz übernehmen, wenn dieser in Rente geht? Der Gedanke blieb lange, jedoch es kam anders. Klaus Fischer sattelte um auf Optiker, machte über mehrere Jahre eine klassische Ausbildung in Rottenburg und eröffnete als Augenoptikermeister den eigenen Laden in seiner Heimatstadt.

Da, wo einst der Meßstetter Konsum war, in der Ebinger Straße 19, hat Klaus Fischer sein Geschäft. Nach über zehnjährigem Leerstand zog er dort im Jahre 2014 in das Gebäude ein. Den Sprung ins kalte Wasser „Selbstständigkeit“ hat er bis heute nicht bereut, auch wenn er zugibt: „Manchmal ist es schon ganz schön stressig.“ Das mag mitunter auch daran liegen, dass Klaus Fischer sich längst nicht nur um den richtigen Durchblick bei den Meßstettern kümmert, sondern auch darum, dass die Bürgerinnen und Bürger gut hören. Eine zusätzliche Ausbildung zum Hörakustikermeister in Landau/Pfalz qualifiziert ihn dazu.

Wer heute sein Ladengeschäft betritt, wird konfrontiert mit mehreren Wandregalen voller Brillen. Wer die Wahl hat, hat die Qual, heißt es bekanntlich. So auch im Verkaufsraum von „Optik & Akustik Fischer“, aber die heutige Klientel wünsche sich, so Fischer, nun einmal eine riesige Auswahl. „So an die 1100 Brillengestelle dürften es sein, die wir hier in Meßstetten vorhalten“, überschlägt er. Vor allem die Frauen seien besonders offen, wenn es darum gehe, hippe Brillen zu tragen. Sie seien auch viel offener und mutiger für pfiffige Farben, weiß Fischer. Ein noch junger Trend in der Branche sind wohl Gestelle aus Titan oder Holz, wie Bürgermeister Frank Schroft hinterfragte. Klaus Fischer bestätigte die Vermutung und zeigte dem Schultes einige der edlen Modelle.

Damit aber nicht nur etwas Chices auf der Nase sitzt, sondern vor allem die Gläsergüte stimmt, arbeitet Klaus Fischer mit namhaften Herstellern zusammen. Zuvorderst mit der Firma Zeiss, deren Leistungen im optischen Sektor weltbekannt sind und deren Produkte über alle Maßen für Qualität „made in Germany“ stehen. 

Seit 2014 (4 Monate nach Eröffnung) steht Klaus Fischer nicht mehr alleine als Fachmann im Laden, um seine Kundinnen und Kunden zu beraten. Sohn Marcel (26) hat einst am Broterwerb seines Vaters Freude gefunden, die gleichen beruflichen Pfade eingeschlagen und ist nun ebenfalls Augenoptikermeister. Sie können gut miteinander, sagen beide lachend, und managen das Geschäft nun gemeinsam: Vom modernen 3D-Sehtest oder aufwändigen Hörtest über die Beratung zu passenden Gläsern oder Kontaktlinsen und Hörgeräten bis hin zur Nachsorge, sollte mal etwas nicht mehr passen und nachjustiert werden müssen.

Wo aber sind die Uhren geblieben? Auch diese findet man im Fachgeschäft in der Ebinger Straße. „Allerdings nur eine kleine Auswahl…“, sagt Klaus Fischer und blickt auf den Warenständer neben der Eingangstüre. Aber selbstredend könnte er die meisten Reparaturen von ehrwürdigen mechanischen Zeitmessern ausführen. Jedoch, muss er eingestehen, reiche oft die Zeit nicht, ebenfalls mangle es an den nötigen Werkzeugen, um die komplexen Reparaturen durchzuführen. Auch wenn die Kindheitserinnerungen noch so erwachen. (VB)