Was für eine Sensation: Die weibliche B-Jugend der HSG Hossingen-Meßstetten steigt in die Handball-Bundesliga auf

 

Der Handball vom Heuberg schafft es in die Bundesliga! Was sich sehr mächtig anhört, ist es auch, denn: Die weibliche B-Jugend der HSG Hossingen-Meßstetten nutzte am vergangenen Wochenende die erste Möglichkeit, die sich bot. Beim Quali-Spieltag in Schwabmünchen sicherte sich das Wendel-Team den ersten Platz und damit die direkte Qualifikation für die neu eingeführte B-Jugend-Bundesliga.

Bereits mit dem ersten Hahnenkrähen hatten sich die Mädels auf die lange Reise ins bayrische Schwabmünchen gemacht, drei Spiele mit 2x20 Minuten standen auf dem Programm, ganze 120 Minuten Handball also, eine Mammutaufgabe.

Der lange Handballtag begann mit dem Spiel gegen die Gastgeberinnen: Schwabmünchen macht Ernst mit guter Jugendarbeit, die A-Jugend sicherte sich kürzlich den DHB-Pokal. Und auch die weibliche B-Jugend des TSV war ein echter Prüfstein: In einer schnellen Partie konnte Hossingen-Meßstetten beim 6:4 in Führung gehen, 9:6 stand es in der zehnten Minute. Mit viel Tempo und einer starken Abwehr konnte die HSG davonziehen: Ein 4:0-Lauf sorgte für das 13:6, bis zur Halbzeit konnte ein beruhigender Vorsprung von 19:10 herausgeworfen werden. Die HSG konnte in der zweiten Hälfte den Vorsprung sogar noch ausbauen, siegte am Ende verdient mit 32:21 – das Ergebnis gegen wirklich flinke Gastgeberinnen, die aufopferungsvoll verteidigten, fiel vielleicht etwas zu hoch aus.

In der zweiten Partie konnte nun schon so etwas wie eine Vorentscheidung fallen – der Bundesliga-Nachwuchs von der HSG Stuttgart-Metzingen wollte ebenfalls die Weichen in Richtung Bundesliga-Quali stellen. Hossingen-Meßstetten spielte aber von Beginn an konsequent. Immer wieder konnte man auf die Außen abräumen, die Abwehr stand, der Ball lief gut und wenn man ehrlich ist, klappte so ziemlich alles – während bei Stuttgart/Metzingen auch etwas Pech im Spiel war. Und so konnten die Mädels vom Heuberg über 0:2 und 2:4 bis auf 3:10 davonziehen, die nicht aufgebenden Stuttgarterinnen konnten diesen Abstand bis zur Halbzeit noch leicht verkürzen (9:15). In der zweiten Hälfte ließ man nichts mehr anbrennen: Beim 11:22 war in der 30. Minute alles gelaufen, der Rest war Schaulaufen. Am Ende siegte die HSG Hossingen-Meßstetten äußerst verdient, wenn auch wieder etwas hoch, mit 15:27.

Der große Jubel fand bereits vor dem letzten Spiel statt: Aufgrund der Ergebnisse der anderen Spiele stand Hossingen-Meßstetten bereits vor der letzten Partie als Sieger des Quali-Spieltages fest und wird in der kommenden Runde in der neuen JBLH-B-Jugend antreten!

Das letzte Spiel des Tages stand aber noch an: Gegen die HSG Freiburg zog die HSG schnell davon, bevor Freiburg sich aber noch einmal von seiner stärksten Seite zeigte. Obwohl es für beide Teams um nicht mehr viel ging, gab es sehenswerte Szenen zweier dann doch auch langsam müder Teams. Am Ende hatte die HSG Hossingen-Meßstetten auch im letzten Spiel des Tages die Nase vorn: 30:28 stand auf der Anzeigentafel.

„Wir sind unendlich glücklich, dass wir die Qualifikation geschafft haben, wir sind aber auch stolz, dass uns die Qualifikation derart souverän gelungen ist“, sagte ein sichtbar zufriedener Trainer Andreas Wendel. Er dankte den mitgereisten Fans, der Physiotherapeutin Sandra Sklar sowie seinem Trainerteam, bestehend aus Steffi Wendel und Oliver Weiss, und fügte stolz und mit einem Augenzwinkernd hinzu: „Es ist klasse, dass wir jetzt in der neu gegründeten B-Jugend JBLH sind – vor allem, weil die HSG Hossingen-Meßstetten damit Bundesliga-Gründungsmitglied ist.“

Nach vielen trainingsreichen Wochen haben sich die Mädels nach einem Abschlusstraining zwei Wochen zur Regeneration verdient und werden dann nach den Pfingstferien wieder mit der Vorbereitung starten. Ab geht’s ins Abenteuer Bundesliga! (WE)

Den Aufstieg in die Bundesliga schafften: Jule Weber (Tor), Lina Scheffold (Tor), Liv Bacher, Rosalie Reitspieß, Selin Cep, Nele Mebold, Kleo Kischko, Aiyana Kosch, Greta Müllerschön, Samira Weiss, Vivien Kosch, Toni Seidel, Sophy Lide und Stella Wendel.

Zum Trainerteam gehören: Andreas Wendel, Oliver Weiss, Stefanie Wendel, Sandra Sklar (Physio).