Meggelesweis

 

Glocka ond Schealla

D Technik ischd de gleich. A Kleppl schleet vo enna aanan Metallmantl, dassas an Too geit. 

D Glocka send schwer, gusseisa, hangad eema Glockaschtual, ond geand an reina Glockatoo, wooma weit es Land hairt. S geit au gleinare Glocka ond gleine Gleckle, wo bimmalad. 

Mid da sealla kanntma au schealla. 

D Schealla aa fir sich send ehnr gwehnlechr ond vo Bleach, de bessara gschmiedat. Abr se kennad au an gfällega Too hau. 

Frianr hot dr Amtsbot ausgscheallad, voar r seine Noochrichta raagleasa hot. Dr Epflmaa, dr Eelmaa, dr Scheeraschleifr, dr Hearmaa, dr Alteisamaa, älle haud zeeschta gscheallad, wenn se wamma ghalta haud. S Schealla hot dean Zweck ghet, dass ma ghairt hot, dass oar doo ischd. Dr hot se quasi akuschtisch bemerkbar gmachad. 

Sogar huit no geitas Leit, wo saagad „s hot gscheallad“ wennas ar Hausdiir klenglad, läutad, sommad, gongad odr suschd eabbes duat. S weand de Gleicha sei, wo huit no s Liacht aabrennad. Abr s weand äwweil weenegr. 

Au no entressant send d Kuaglocka. De Gschmiedata davoo send jo schtrenggnomma Schealla, aabr ma sait, wia zua da Gegossana, Glocka. Neamma duat mas, dass ma haira kaa, wo dia Kua jetz ischd, zom se bemerkbar macha. Also zom Schealla. 

Abr s bairische Kuahglockagläut soll zom ländlich kulturella Sinneserbe weara. Also doch ehnr Glocka. 

Da Kia ond da Schealla wuddas egal sei. 

 

Glocken und Schellen

Die Technik ist dieselbe. Von innen schlägt ein Klöppel an den Metallmantel, dass ein Ton entsteht. Glocken sind schwer, gusseisern, hängen im Glockenstuhl und erzeugen einen reinen Klangton, weithin vernehmbar. Auch kleinere Glocken gibt es und Glöcklein, die bimmeln. Mit denen könnte man auch schellen. 

Schellen selber sind gewöhnlicher und aus Blech, die Besseren geschmiedet. Aber auch sie können ansprechbar klingen. 

Früher hat der Amtsbote geschellt, bevor er seine Nachrichten herunter gelesen hat. Apfelverkäufer, Ölverkäufer, Scherenschleifer, Hühnerverkäufer, Alteisenhändler, alle haben geschellt, nachdem sie angehalten haben. Das Schellen signalisierte den Anwohnern die Anwesenheit. Quasi der akustische Handelsbereitschaftsnachweis. 

Sogar heute noch gibt es Leute, die sagen „s hot gscheallad“ wenn es an der Haustür klingelt oder gongt oder sonst wie tönt, es werden dieselben sein, die heute noch die Beleuchtung „aabrennad“. Sie werden immer weniger. 

Interessant ist das mit den Kuhglocken. Die Geschmiedeten davon sind ja streng genommen Schellen, aber man nennt sie, wie die Gegossenen, Glocken. Gebraucht werden sie, um zu hören, wo die Kuh ist. Also zum bemerkbar machen, bzw. zum Schellen.

Das bayrische Kuhglockengeläut soll zum anerkannten ländlich kulturellen Sinneserbe werden. Also doch am besten Glocken. 

Den Kühen und den Schellen wird es egal sein.

(GG)