vrschteckt
Em Hochdeitscha mannt „versteckt“, wemma eabbes vrschobbad hot, odr wemma eabbes id direkt saaga will ond dromromschwätzt. Em Schwäbischa geitas dazuanano au a vrschteckte Naas. Seall ischd normal a Widrschpruch a sich, well, a Naas kaama id vrschobba, noo middara Maske odr ama Vrband, ond dees ischd Ausnahma vorbehalta.
Kaasei mannt ma mid vrschteckte Naas au a vrschtockte Naas wia beim Schtockschnupfa, wenn d Schleimhäut gschwolla send ond ma id reacht schnaufa kaa. Abr deet hoaßtas hochdeutsch „verstopfte Nase“ obwohl ma nia noiz freiwilleg ed Naasalechr neischobbad, dass se zua send. Ma moss se auskenna. Uff jeeda Fall sait ma, d Naas sei vrschteckt, wenn se zua ischd. Ond dees ischd läschdeg ond ischd dr Fall wenn Polla fliagad ond ma Haischnupfa hot. Odr suschd a Schnuudarade. Schätzwoll dr oazeg Grond, worom ma a Fraid hot, wenns dussa Schleachtweattr ischd ond reangad ond d Luft wiedr saubr wudd. Außr beir Landwirtschaft, dia brauchad da Reaga, dass eabbes weeßt. Ond m Gaarta duats au guat. Wennas no noo id so grauseg konnt, wia Aafang Mai z Bisenga. Deet haud se d Schtrooßa midda Schaufllaadr freimacha miaßa, wells da Dreck es Oart nei gschpialt hot ond d Ablaif vom Dreck vrschteckt gsei send. Noo doch liabr a Weile a vrschteckte Naas...
versteckt
Im Hochdeutschen bedeutet „versteckt“, wenn etwas verborgen ist, oder wenn man etwas nicht direkt sagen will und Umschreibungen benutzt. Im Schwäbischen gibt es dazu auch eine „vrschteckte“ Nase. Das ist eigentlich ein Widerspruch in sich, weil man die Nase nicht verstecken kann, nur ausnahmsweise mit einer Maske oder einem Verband. Mit „versteckt“ kann auch „verstockt“ gemeint sein, wie beim Stockschnupfen, wenn geschwollene Schleimhäute die Atmung behindern. Aber da heißt es „verstopfte Nase“, obwohl man nie etwas freiwillig in die Nasenlöcher stopft, dass sie zu sind. Man muss sich im Sprachgebrauch auskennen. Jedenfalls sagt man, die „Naas ischd vrschteckt“, wenn sie „verstopft“ ist. Das ist lästig und ist der Fall bei Heuschnupfenleiden und Pollenflug. Oder sonstigem Stockschnupfen. Wahrscheinlich der einzige Grund zur Freude, wenn es schlechtes Wetter hat, regnet und die Luft wieder klar wird. Außer bei der Landwirtschaft, dort braucht man Regen, weil sonst nichts wächst. Und dem Garten hilft Regen auch. Wenn es nur nicht so schlimm kommt, wie Anfang Mai in Bisingen, wo man Straßen mit Schaufelladern räumen musste, weil es den Dreck in den Ort gespült hat und die Abläufe wohl vom Dreck verstopft waren. Dann doch lieber eine Weile „vrschteckte“ Nase ...
(GG)