Ortsbegang in Hartheim: Hochwasser-Sorgen, kleinere Straßenrisse und blühende Landschaften

 

Wasser ist nicht nur Segen. Welche Tücken es haben kann, war dieser Tage Thema in Hartheim; beim Ortsbegang des Ortschaftsrates zusammen mit Vertretern der Verwaltungsspitze. Die Regenmassen der zurückliegenden Wochen und Monate ließen Wasser bei der Turn- und Festhalle aus Schächten quellen, innen und außen. Was kann man dagegen tun? Eine Kanaluntersuchung soll Aufschluss geben.

Über lange Zeit gab es keine Probleme bei der Entwässerung der Turn- und Festhalle in Hartheim, Baujahr 1978. Trotz des großen Daches und des Anbaus (10 Jahre alt), die beide über Fallrohre entwässert werden, konnte das Kanalnetz unter dem städtischen Gebäude das Wasser immer verschaffen. Seit drei Jahren etwa beobachten Nutzer der Halle immer wieder mal Feuchtigkeit. Verstopfen nach und nach die Abflüsse? So wie in diesem Frühjahr, wo bekanntlich besonders viele und langandauernde Niederschläge mit immensen Wassermassen niedergingen, war es jedoch noch nie. Mehrmals stellten die Hartemer in ihrer Halle Hochwasser fest. Es sprudelte wie eine Quelle aus mehreren Schächten – ob vor dem Eingang draußen oder drinnen in der vor wenigen Monaten neu eingerichteten Küche.

Sind die verlegten Rohre teils undicht oder womöglich das Leitungssystem zu gering dimensioniert für solche Extrem-Witterungsereignisse? Muss das Dach des Anbaus statt über die Fallrohre künftig anderweitig entwässert werden? Fragen wie diese kamen von Ortsvorsteher Bodo Schüssler und seinen Kolleginnen und Kollegen auf. Bei der Stadtverwaltung ist das Problem bereits bekannt und so hat Stadtbaumeister Claus Fecker bereits alles Nötige in die Wege geleitet. Wie er selbst vor Ort aufklärte, wird nun zunächst eine Kanalbefahrung vorgenommen. Dabei wird nicht nur die direkt unter der Halle verlaufende Hauptabflussleitung ins Visier genommen, sondern es werden ebenso die zuführenden Seitenkanäle mit der Kamera gescannt. Diese gründliche Untersuchung, die eine Fachfirma ausführt, soll Aufschluss über den Zustand des Leitungsnetzes unter der Halle geben, um dann über das weitere Vorgehen zu beraten.

In welch‘ schöner Ordnung die Hartheimer Welt aber im Großen und Ganzen ist, zeigte sich beim weiteren Gang durch den Ort. Im wahrsten Wortsinne an der Kreuzung Unterdorfstraße in Richtung Unterdigisheim. „Hartheimer Mainau“ wäre eine passende Bezeichnung für diese Stelle, wo entlang der Fahrbahn ein herrlicher Blumenstreifen die Blicke auf sich zieht. Die Komplimente dafür gebühren Bauhofleiter Michael Mayer und seinem Team. Nicht nur in Hartheim, sondern in allen Ortsteilen verschönert der Bauhof die Straßenränder mit dieser mehrjährigen Blumenmischung aus Holland. Mit gleich mehreren Vorteilen: Die Blumen sind eine Augenweide, sie bieten Insekten lange Zeit einen gedeckten Tisch und die Arbeit für die Bauhof-Truppe hält sich in Grenzen.

Einige kleinere Punkte hatte Bodo Schüssler noch auf seiner Liste. So zeigte er beispielhaft den ein oder anderen Macken in Straßen auf, der vom Bauhof wieder geflickt werden sollte. Aufkommende Wünsche nach umfangreicheren Fahrbahn-Sanierungen bremste jedoch Bürgermeister Frank Schroft weitsichtig aus. Er verwies auf kommende, turbulentere Haushaltsjahre, wie sie Meßstetten bislang nicht gewohnt war. Es ist mit geringeren Gemeindeanteilen an Einkommensteuer und Umsatzsteuer zu rechnen, deutlich geringer als in den Vorjahren fallen die Gewerbesteuererträge aus, höher werden die Umlagezahlungen an Land und Landkreis, ebenso belasten tarifbedingte Personalkostensteigerungen den städtischen Haushalt. „Vor diesem Hintergrund muss der neue Gemeinderat bei den Haushaltsberatungen im Herbst genau abwägen, für was er Geld bereitstellen möchte“, erklärte der Schultes. (VB)