Verlässliche Dienerinnen und Diener der Stadt gehen in den kommunalpolitischen Ruhestand

Drei Gemeinderätinnen und acht Gemeinderäte aus Meßstetten hatten am vergangenen Freitag ihre letzte Sitzung. Zwischen fünf und 15 Jahren engagierten sie sich ehrenamtlich zum Wohle Meßstettens im Bürgerparlament ihrer Stadt. Bürgermeister Frank Schroft dankte ihnen dafür und in einer akzentuierten Laudatio blickte er auf die erhabenen Werte von Demokratie und Kommunalpolitik sowie das Erreichte in der Stadt.

Nach fünf Jahren Mitgliedschaft im Gemeinderat wurden verabschiedet: Sandy Bantle, Rebekka Robnig, Thomas Deufel und Bodo Heinicke (im Februar 2024 für Kerstin Binder nachgerückt). Zehn Jahre gehörte Francisco Vivas dem Gremium an. Auf 15 Jahre Meßstetter Gemeinderatsarbeit kommen Doris Vivas, Achim Mayer, Harald Horn, Richard Götz, Harald Eppler und Gerhard Bitzer.

Frank Schroft leitete seine allgemeine Würdigung des kommunalpolitischen Ehrenamts mit einem berühmten Satz ein: „Politik ist ein starkes, langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich.“ Mit diesen Worten bewertete der Soziologe und Nationalökonom Max Weber schon vor über einhundert Jahren das Wirken von Volksvertretern. Dabei, so ergänzte der Schultes, würden alle – ob Bürgermeister oder Gemeinderat – eine Erfahrung machen: „Man kann es nie allen recht machen, bei jeder Entscheidung wird immer jemand das berühmte Haar in der Suppe finden (wollen).“ Dabei seien Entscheidungen stets das Ergebnis von Kompromissen, die in vielen Gesprächen und Sitzungen geschlossen werden. „Das ist die Stärke unserer Demokratie; in autoritären und autokratischen Staaten finden keine Diskussionen statt“, erinnerte Frank Schroft an diese hohen Werte.

Dass sich gerade auf kommunaler Ebene solche Werte besonders gut verwirklichen lassen, zeigt sich laut Schroft immer wieder daran, dass bei lokalen Entscheidungen parteipolitische Ideologien fehl am Platz sind. Hier spiele das wirkliche Leben. „Kommunalpolitik ist deshalb die politische Königsdisziplin in einer Demokratie, denn diese wird von unten nach oben, von den Städten und Gemeinden über die Landkreise, die Länder bis zum Bund gestaltet“, sagte Schroft.

Am Ende dieser Legislaturperiode zeige sich, dass man in Meßstetten gemeinsam wieder viel für die Stadt erreicht habe. Der Schultes nannte beispielhaft die weitere konsequente Umsetzung der Agenda „Meßstetten 2030“, die Baugebietserschließung zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Baulückeninitiative, den Breitbandausbau mit Investitionen in Millionenhöhe, das Sport- und Freizeitzentrum Blumersberg, eine großzügige Familienförderung und nun – erst vor wenigen Tagen eingeweiht: die Inbetriebnahme des Sportzentrums Geißbühl. 

An all diesen Themen haben auch die verabschiedeten Gemeinderätinnen und Gemeinderäte ihren Anteil; als Diener der Stadt, wie es der Bürgermeister formulierte. Ob in den vergangenen fünf Jahren oder sogar während drei Amtsperioden von immerhin 15 Jahren. Die neu- und wiedergewählten Gemeinderäte der Stadt Meßstetten nehmen ihre Arbeit mit der konstituierenden Sitzung am Dienstag, 23. Juli, 17 Uhr, auf. (VB)